Rust-Trademark: Neuer Entwurf soll Wogen glätten und Klarheit schaffen

Die Regeln zum Verwenden der Wortmarken Rust und Cargo sowie der zugehörigen Logos verzichten auf juristische Fachausdrücke und sind großzügiger.

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Stift und Zirkel neben Rust-Logo

(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Rust Foundation hat eine überarbeitete Fassung für die Warenzeichen Rust und Cargo veröffentlicht – gut eineinhalb Jahre nach dem ersten Entwurf. In einem Blogbeitrag erklärt die Foundation nun die Änderungen.

Der erste Entwurf fĂĽr frische Trademark-Regeln vom 7. April 2023, der explizit mit der Spitzmarke "Call for Comment" versehen war, auf den die Community also mit Kommentaren reagieren sollte, hatte harsche Kritik nach sich gezogen. Die Kommentare gingen von Formulierungen wie "zu strikt" oder "nicht im Sinne der Community" bis zu extremen Aussagen wie "Rust Foundation went Full Oracle".

Bereits Mitte April 2023 ruderte die Foundation daher mit ersten Ăśberarbeitungen des Entwurfs zurĂĽck und entschuldigte sich fĂĽr die mangelnde Transparenz. Seitdem herrschte Sendepause, aber die Foundation hat weiter RĂĽckmeldungen gesammelt und nun einen neuen Entwurf vorgestellt.

Auffällig ist, dass die Sprache deutlich klarer ist und auf viele juristische Fachausdrücke verzichtet. Der neue Entwurf ist nicht nur einfacher formuliert, sondern auch deutlich kürzer. Einige Einschränkungen sind in den neuen Regeln abgemildert oder völlig verschwunden.

Der Blogbeitrag der Foundation fĂĽhrt die wesentlichen Ă„nderungen auf. Unter anderem stellen die neuen Regeln klar, dass die Wortmarken Rust und Cargo nicht allgemein, sondern nur direkt im technischen Zusammenhang mit der Programmiersprache beziehungsweise dem Paketmanager gelten.

Der Entwurf will sowohl die Wortmarken Rust und Cargo als auch die jeweiligen Logos schĂĽtzen.

(Bild: Rust Foundation)

Die Wortmarken dĂĽrfen nicht fĂĽr eine andere Programmiersprache oder eine weitgehend modifizierte Rust-Version verwendet werden. AuĂźerdem dĂĽrfen sie nicht zu Verwirrungen bezĂĽglich der Open-Source-Natur und der freien Nutzung von Rust fĂĽhren.

Derweil hat auch die Foundation ihr Logo angepasst, damit klar erkennbar ist, welches Logo fĂĽr die Programmiersprache und welches fĂĽr die Stiftung steht.

Explizit erlaubt ist die Verwendung des Namens Rust, um Projekte zu kennzeichnen, die entweder in der Programmiersprache geschrieben oder damit kompatibel sind. Im Gegensatz zum ersten Entwurf erlaubt der neue, dass Pakete, die in Rust Crate heißen, mit rust- oder cargo- starten dürfen. Die Präfixe sind nicht länger für offizielle Pakete des Rust-Projekts reserviert.

In einigen Fällen erfordert die Verwendung der Wortmarke und des Logos die explizite Zustimmung der Rust Foundation. Dazu gehört der Verkauf von Merchandise und das Einbinden des Rust-Warenzeichens in ein anderes Trademark.

Ursprünglich hat Mozilla die Programmiersprache Rust entworfen und als Open-Source-Projekt veröffentlicht. 2015 erschien die erste stabile Version 1.0. Nach zahlreichen Entlassungen bei Mozilla wurde 2020 die Rust Foundation gegründet, die sich seitdem nicht nur um die weitere Entwicklung der Programmiersprache kümmert, sondern auch die Markenrechte von Mozilla übernommen hat.

Bevor die neuen Trademark-Regeln in Kraft treten, sammelt die Rust Foundation Feedback zum aktuellen Entwurf. Das Webformular ist bis zum 20. November 2024 geöffnet.

(rme)